Die Geschichte des Grand Slams
Der Grand Slam – das ist es, wovon jeder Tennisspieler träumt. Der Grand Slam bezeichnet den Gewinn aller vier großen Turniere in einem Jahr. Die Grand Slam Turniere gehören nicht nur zu den bekanntesten und wichtigsten Tennis-Wettkämpfen, sondern sind auch mit den höchsten Preisgeldern dotiert. Für den Gewinn der Australien Open, der Wimbledon Championship, der US Open und der French Open erhalten die Spieler darüber hinaus die meisten Punkte für die Wertung in der Weltrangliste. Für den Tennisprofi gibt es daher nichts größeres, als eines dieser vier Turniere zu gewinnen.
Grand Slam Turniere bereits seit 1877
Die Grand Slam Turniere haben eine lange Tradition, die zum Teil bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Der erste Wettkampf in Wimbledon wurde so bereist 1877 ausgefochten; 1881 standen die Spieler zum ersten Mal für die US-Open auf dem Platz. 1891 folgten die French Open in Paris, 1905 die Australien Open in Melbourne. Der Begriff „Grand Slam“ wurde allerdings erst 1933 geprägt, von dem US-Journalisten John Kieran. Grand Slam bedeutet auf Deutsch soviel wie „großer Schlag“ – und eben diesen großen Schlag wollte der Tennisspieler Jack Crawford landen, der alle vier wichtigsten Tennis-Turniere in einem Jahr gewinnen wollte.
Grand Slam Gewinner
Bis heute ist es nur fünf Spielern und Spielerinnen gelungen, einen Grand Slam zu erzielen. Jack Crawford gehört übrigens nicht dazu. Zu den Glücklichen zählen:
– Don Butch, 1938, USA
– Maureen Connolly, 1953, USA
– Rod Laver, 1962 und 1969, Australien
– Margaret Smith Court, 1970, Australien
– Steffi Graf, 1988, Deutschland
Rod Laver ist bisher der einzige Tennisspieler, dem der große Schlag gleich zweimal gelang. Steffi Graf gewann 1988 zusätzlich zum Grand Slam auch noch die Olympiade, eine Reihe von Siegen, die als Golden Slam gefeiert wird. Da Tennis heute nicht mehr zu den olympischen Disziplinen zählt, wird dieser Erfolg nicht so schnell wiederholt werden.
Einen echten Grand Slam zu gewinnen ist also ein sehr seltenes Ereignis in der Tenniswelt. Ähnlich schwierig dürfte wohl der Gewinn der Handball EM viermal in Folge sein – ein Ziel, das die schwedische Mannschaft fast erreicht hätte: Sie gewann die EM von 1998, 2000 und 2002, scheiterte 2004 allerdings und Deutschland wurde Europameister.
„Unechter“ Grand Slam
Die Schwierigkeit, einen Grand Slam zu erlangen, liegt unter anderem auch an den unterschiedlichen Belegen, auf denen gespielt wird. Während die Kontrahenten in Wimbledon auf einem Rasenplatz gegeneinander antreten, wird in den USA und in Australien auf einem Hartplatz gespielt, in Paris auf Sand. Nicht alle Spieler kommen mit diesen unterschiedlichen Plätzen zurecht. Daher wurde der so genannte unechte Grand Slam eingeführt, der Gewinn von vier aufeinander folgenden Grand Slam Turnieren, die nicht zwingend in einem Kalenderjahr liegen.